Keine Geburtstagsgeschenke
1:2-Niederlage gegen Belgien / Turniersieg aus eigener Kraft nicht mehr möglich
27.05.2012 - Die deutschen U16-Spieler haben ihrem Bundestrainer Marc Haller kein sportliches Geburtstagsgeschenk liefern können. Zu Hallers 45. Wiegenfest kassierte die DHB-Auswahl am Sonntag eine 1:2-Niederlage gegen Belgien und kann aus eigener Kraft das Vier-Nationen-Turnier in Mannheim nicht mehr gewinnen. Beste Chancen haben die Belgier, die mit sechs Punkten die Tabelle vor Deutschland und Niederlande (je 3) anführen.
„Eigentlich war es eine unnötige Niederlage. Aber das Spiel gegen Belgien war von uns auch nicht so klar dominiert, dass wir zwingend hätten gewinnen müssen“, beurteilte DHB-Teammanager Tim Schuermann die 70 Minuten. Die Belgier, die mit der Empfehlung eines 2:1-Sieges gegen die Niederländer in den zweiten Turniertag starteten, waren insbesonders in der ersten Viertelstrunde ein gleichwertiger Gegner für das deutsche Team. Gleich in der Anfangsphase musste je ein Spieler mit Grün auf die Strafbank, auch die erste Strafecke auf jeder Seite wurde von den Torleuten gut pariert.
Nach 16 Minuten glückte Deutschland die Führung, als Timm Herzbruch im Kreis von dem Torwart die Ruhe behielt. Kurz danach hatte Herzbruch die Großchance zum 2:0, doch diesmal war TW Loic van Doren der Sieger. Deutschland blieb weitgehend am Drücker, kassierte sich kurz vor Ablauf der ersten Halbzeit jedoch noch die zweite Strafecke ein, die Antoina Kina gegen den deutschen Schlussmann Marius Laskowski zum 1:1-Pausenstand verwandelte.
Der nächste Rückschlag für die DHB-Auswahl folgte bald nach Wiederbeginn. Ein „naives Abwehrverhalten“ (Schuermann) brachte Scott van Strydonck in Schussposition, und der Belgier ließ sich nicht zweimal bitten – 1:2 (39.). Diesem Rückstand lief die deutsche Mannschaft über eine halbe Stunde lang vergeblich hinterher. Zahlreiche Chancen auf den Ausgleich spielte man sich heraus, aber nichts wollte glücken. Selbst als die Belgier in den letzten zehn Minuten nach zwei weiteren Gelben Karten (bereits in der ersten Hälfte gab es eine Fünf-Minuten-Teitstrafe für sie) in Unterzahl spielen mussten, war das belgische Tor für die deutschen Schützen wie vernagelt. „Zumindest eines hätten wir machen müssen“, sah Tim Schuermann mehr als nur Pech.
Ein weiteres Geburtstagskind in den deutschen Reihen hatte einen besonders unglücklichen Tag. Nicolas Proske knickte kurz vor Ende der ersten Halbzeit um und musste mit einer Bänderverletzung vom Feld. Einen Teil seines 16. Geburtstags verbrachte Proske im Krankenhaus. Bereits mit einem Gips versorgt wurde Jan Mundorf. Er hatte im Malaysia-Spiel einen Ball auf den Ellenbogen bekommen.
Gut möglich also, dass Deutschland am Montag im letzten Spiel gegen Niederlande (13.30 Uhr) ohne zwei Feldspieler auskommen muss. Ob es in dieser Partie noch um den Turniersieg geht, hängt stark vom Ausgang des Spiels Belgien gegen Malaysia ab (10.30 Uhr).
Tore:
0:1 Timm Herzbruch (16.)
1:1 Antoine Skina (E, 35.)
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2:1 Scott van Strydonck (39.)
E: 2 (1) / 4 (0)
Gelb: 3 /0
Grün: 1/1
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