Torreicher Abschluss der Länderspielsaison 2012
7:6-Sieg der deutschen Mannschaft macht makellose England-Serie komplett
18.07.2012 - Torreich und doch knapp verlief das dritte Spiel der U16-Jungen in Lilleshall. Nach den beiden 4:2-Siegen am Montag und Dienstag musste die deutsche Mannschaft am Mittwoch hart arbeiten, um den 7:6-Erfolg nach Hause zu schaukeln. 13 Tore und dazu vier Gelbe Karten (alle gegen Deutschland) machten den Abschluss der Serie zu einer kurzweiligen Sache. „Wir sind am Ende auf dem Zahnfleisch daher gekommen, hatten deshalb heute auch viele unklare Situationen, aber die Jungs haben erfolgreich dagegengehalten“, meinte Bundestrainer Marc Haller.
Gerade der Vergleich zum Osterturnier, als ebenfalls gegen England das Platzierungsspiel nach 5:1-Führung noch 5:6 verloren ging, verdeutlicht dem DHB-Coach die Entwicklung des Teams. „Da haben wir böse Lehrgeld zahlen müssen, aber seitdem tolle Fortschritte gemacht“, so Haller, der deshalb auch „echt zufrieden“ von einem „guten Abschluss“ der Länderspielsaison 2012 sprechen konnte.
Nachdem Deutschland die ersten beiden Spiele ziemlich souverän gestalten und gewinnen konnte, waren die Engländer im dritten Aufeinandertreffen ein schwieriger Gegner. „Die sind sehr aggressiv und unserer Ansicht nach auch oft foul zur Sache gegangen. Das wurde von den englischen Schiris nicht groß geahndet und führte zudem bei uns zu vielen Ballverlusten, oft sogar mit direkter Torfolge“, meinte Teammanager Tim Schuermann.
Dennoch geriet das deutsche Team nie in Rückstand. Marc Buse schlenzte in der 4. Minute die erste Ecke, ausnahmsweise hoch, ins englische Netz. Dann folgten bald die ersten beiden grünen Karten gegen die DHB-Auswahl. Nach einer Viertelstunde glich Will Calnan aus, als er eine Linksflanke ziemlich ungehindert in der Mitte in den Kasten einblocken konnte. Kurz darauf brachte Cedric Nagl Deutschland wieder in Front. Sein eher als Pass gedachter Schrubber wurde vom englischen Torwart ins eigene Tor geholt (18.). Den 3:1-Pausenstand markierte Hendrik Geyer mit einer gelungenen 90-Grad-Eckenvariante (24.).
Gleich nach Wiederbeginn zeigten die Unparteiischen nach Stockfoul im deutschen Kreis auf den Siebenmeterpunkt. Hervey Waller verkürzte auf 2:3 (36.), vier Minuten später hatten die Engländer sogar den Ausgleich, als Tom Poustie einen von links in den Kreis kommenden Ball über die Linie stocherte. „In dieser Szene gingen dem Tor mehrere Stockfouls der Engländer voraus, doch der Treffer zählte, außerdem bekam Kei Käppeler noch Gelb“, ärgerte sich Tim Schuermann.
Es wurde gleich eine Doppelunterzahl für Deutschland, da sich kurz darauf auch Moritz Rothländer den gelben Karton abholte. Die Gastgeber konnten den doppelten Vorteil nicht nutzen. Im Gegenteil: Nach 47 Minuten lag wieder Deutschland in Führung. Paul Kaufmann war nach einer Rechtsflanke ganz frei im Kreis und vollendete souverän. Fünf Minuten später egalisierten die Briten, als sich die DHB-Auswahl im Aufbau einen bösen Patzer erlaubte, der Seward das 4:4 ermöglichte.
Ein Doppelschlag brachte Deutschland danach wieder auf Kurs. Luca Wild mit kluger Eckenvariante über den Hereingeber (56.) und Timm Herzbruch (58.) legten zum 6:4 vor. Der umgehenden englischen Verkürzung durch eine Ecke von Jack Clee (59.) antwortete erneut Wild mit dem 7:5 (62.). Dann gab es die dritte Gelb-Strafe (diesmal Geyer/65.) und das 6:7 (Siebenmeter Clee/67.). Doch diesen Vorsprung hielten die Haller-Schützlinge bis zum Schlusspfiff, obwohl in der letzten Minute auch noch Kaufmann mit der vierten Zeitstrafe vom Feld geschickt wurde.
Tore:
0:1 Marc Buse (E, 4.)
1:1 Will Calnan (15.)
1:2 Cedric Nagl (18.)
1:3 Hendrik Geyer (E, 24.)
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2:3 Harvey Waller (7m, 36.)
3:3 Tom Poustie (40.)
3:4 Paul Kaufmann (47.)
4:4 Will Seward (52.)
4:5 Luca Wild (E, 56.)
4:6 Timm Herzbruch (58.)
5:6 Jack Clee (E, 59.)
5:7 Luca Wild (62.)
6:7 Jack Clee (7m, 67.)
E: 4 (1) / 3 (3)
7m: 2 (2) / 0
Gelb: Käppeler, Rothländer, Geyer, Kaufmann
Grün: 1/2
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