Hart erkämpfter Sieg über Oranje
Weigand und Mack drehten Rückstand noch zum 2:1 über Niederlande um
18.07.2016 – Zweiter Auftritt, zweiter Sieg für die deutschen U16-Jungen beim Sechs-Nationen-Turnier in Antwerpen/Belgien. Dem 5:1-Auftakterfolg über Spanien am Sonntag folgte am Montag nun ein hart erkämpftes 2:1 gegen die Niederlande. Justus Weigand und Marinus Mack drehten mit ihren Toren einen Rückstand noch zum Sieg um. „Aufgrund der zweiten Halbzeit war das nicht unverdient“, meinte Bundestrainer Benedikt Schmidt-Busse. Nach einem Tag Ruhepause geht es am Mittwoch gegen Irland weiter.
Anders als gegen Spanien, das kaum eigene Akzente gesetzt hatte, wurde Deutschland von den Holländern richtig gefordert. „Da hatte jede Mannschaft ihre starken Phasen, das ging immer im Wechsel vor sich“, sah der Bundestrainer ein temporeiches und intensives Match. Nach ausgeglichenen ersten fünf Minuten nahmen die Niederländer das Geschehen bis zur 25. Minute deutlich in die Hand. „Da waren wir viel am Hinterherlaufen. Das war für Kopf und Körper eine anstrengende Angelegenheit“, so Schmidt-Busse. Nachdem die ersten beiden gegnerischen Strafecken noch unschädlich gemacht werden konnten, hatte Torwart Anton Brinckman beim dritten holländischen Standard keine Abwehrmöglichkeit mehr, nachdem die Holländer eine Variante erfolgreich ausgespielt hatten (17.).
Die Führung war hochverdient, aber die deutschen Jungs befreiten sich aus der misslichen Lage, indem sie ihre praktisch erste gute Torchance auch prompt zum Ausgleich verwerten konnten. Bei einer Langen Ecke entwickelten sie in Überzahl (ein holländischer Spieler saß eine Zeitstrafe ab) ein so zwingendes Powerplay, dass Tim Bamberg über links in den Kreis ziehen und auf Justus Weigand ablegen konnte, der dann zum 1:1 verwandelte (28.). „In solchen Situationen sind wir inzwischen ziemlich gnadenlos“, beschrieb Schmidt-Busse die schon in den vorangegangenen Länderspielen gezeigte Stärke.
Mit der gehaltenen ersten deutschen Strafecke ging die erste Halbzeit zu Ende. Nach Wiederbeginn hatte dann Deutschland mehr vom Spiel. „Da waren wir deutlich präsenter“, sah der Bundestrainer eine Art Gegenstück zu weiten Teilen der ersten Hälfte. Lohn der Überlegenheit war nach 43 Minuten die Führung, als ein Konter zentral über Hannes Müller gefahren wurde. Dessen Ablage verwandelte Marinus Mack zum 2:1 (43.).
Allerdings war der Sieg noch lange nicht in trockenen Tüchern. Die Holländer bäumten sich noch einmal kräftig auf, was in Augen von Benedikt Schmidt-Busse auch mit dem Nachlassen der eigenen Mannschaft zu tun hatte. „Da haben wir unsere Jobs nicht mehr sauber erledigt“, so sein Vorwurf. Zwei niederländische Ecken konnte Brinckman hervorragend parieren. Noch brenzliger waren freilich die Situationen, als sich der Gegner aus dem Spiel heraus einige Male in aussichtsreiche Angriffspositionen bringen konnte. „Wir haben diese Situationen durch tolles Abwehrzweikampfverhalten ausbügeln können, nachdem wir durch schlechtes Risikomanagement erst in diese heiklen Szenen hineingeraten sind“, packte der Bundestrainer Lob und Tadel zusammen.
Kompliziert war das letzte Viertel des Spiels auch deshalb, weil Max Dickel mit Leistenproblemen verletzt ausschied und die Abwehr bei drückender Mittagshitze einen Wechselspieler weniger zur Verfügung hatte. Am Ende vergab Deutschland noch zwei Strafecken, aber es reichte zum 2:1-Sieg, den Benedikt Schmidt-Busse auch nicht als ungerecht ansah: „Natürlich benötigt man auch Glück, aber wir hatten insgesamt die klareren Chancen.“
Tore:
1:0 Niederlande (E, 17.)
1:1 Justus Weigand (28.)
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1:2 Marinus Mack (43.)
E: 5 (1) / 4 (0)
Grün: 0/2
Gelb: 2 x NL; Müller (D)
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